Karlsruhe
1881 -
Berlin
1939
Als Sohn des spätklassizistischen Landschaftsmalers Edmund Friedrich Kanoldt wird Alexander Kanoldt am 29. September 1881 in Karlsruhe geboren. Der Künstler beginnt im Alter von achtzehn Jahren zunächst eine Lehre als Dekorationsmaler an der dortigen Kunstgewerbeschule. Er wechselt jedoch 1901 an die Akademie der bildenden Künste. Kanoldt eignet sich bei Ernst Schurth erste zeichnerische Grundlagen an und befreundet sich mit dem Kommilitonen Adolf Erbslöh. Die Technik der Neoimpressionisten studiert der Künstler in dieser Zeit intensiv. Sie regt ihn zu drucktechnisch aufwendigen Farblithografien an. In der Malklasse von Friedrich Fehr setzt Kanoldt 1904 sein Studium fort und wird 1906-09 dessen Meisterschüler.
Der Maler siedelt 1908 nach München über, wo er ein Jahr später u.a. mit Alexej von Jawlensky, Wassily Kandinsky und Gabriele Münter die "Neue Künstlervereinigung München" gründet, einem Vorreiter des "Blauen Reiter". Alexander Kanoldt beteiligt sich an deren erster Ausstellung 1909 in der Münchner Modernen Galerie von Heinrich Thannhauser. Neben Karl Caspar, Jawlensky und Paul Klee ist der Künstler 1913 Mitglied der "Münchener Neuen Secession".
Durch den Kriegsausbruch wird Kanoldts künstlerische Laufbahn unterbrochen. Als Offizier leistet er in den Jahren 1914-18 Kriegsdienst. 1924 entstehen während eines längeren Italien-Aufenthaltes multiperspektivische Architekturlandschaften und kühle Raumdarstellungen. Diese Werke stellen einen Neubeginn in Kanoldts Schaffen dar und lassen ihn 1925 an der Ausstellung "Neue Sachlichkeit" in der Kunsthalle Mannheim teilnehmen. Dort ist er neben Max Beckmann mit dem größten Werkkonvolut vertreten.
Im selben Jahr wird Alexander Kanoldt von Oscar Moll an die Breslauer Kunstakademie berufen, die er jedoch 1931 wieder verlässt. Der Künstler ist zusammen mit Karl Hofer Mitbegründer der "Badischen Secession" in Freiburg und eröffnet 1931 in Garmisch-Partenkirchen eine private Malschule.
Mitglied der Münchner Künstlergruppe "Die Sieben" wird Kanoldt 1932 und nimmt regelmäßig an deren Ausstellungen teil. Der Künstler malt in dieser Zeit vorwiegend Stillleben und italienische Landschaften, die sich in ihrer nüchternen Darstellungsweise an der "Neuen Sachlichkeit" orientieren.
Alexander Kanoldts Werke gelten unter dem NS-Regime als "entartet", obwohl er noch 1933 als Professor an die Kunstakademie in Berlin berufen wird. Sie werden 1937 beschlagnahmt. Die Professur in Berlin musste Kanoldt bereits ein Jahr zuvor aus gesundheitlichen Gründen aufgeben.
Der Künstler erliegt am 24. Januar 1939 einem Herzleiden.
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